Der DS Kurs 13 führt seine Projektarbeit auf

„Weißt du schon, was du nach dem Abi machen willst?“ Diese Frage hören die Schülerinnen und Schüler der 13. Jahrgangsstufe ständig – und das schon länger und bei jeder Gelegenheit. Und sie hat vor allem eine Wirkung: Stress. Wie soll man sich da entscheiden? Reisen, FSJ, Lehre, Studium, Praktikum … ein Pool von Möglichkeiten! Toll – doch die große Auswahl macht die Entscheidung nicht leichter. Was, wenn ich mich falsch entscheide? Und was muss ich noch alles bis dahin erledigen? Die Zeit rennt davon – tick tack.

Am Freitag, dem 13. September führte der DS Kurs 13 seine Projektarbeit auf – und diese zeigte collageartig die Stationen eines Schülerlebens von den ersten Ängsten vor der Einschulung bis zur schwierigen Frage, wie es nach dem Abitur weitergehen soll. Das klingt nach schwerem Stoff und gedrückter Stimmung, doch den 23 Spielerinnen und Spielern gelang es, sich dem Thema humorvoll und ernsthaft zugleich zu widmen. Es gab anrührende Momente, wenn dem Kuscheltier nachts im Bett etwas anvertraut wurde oder von der Empore Träume der jungen Menschen klangen; es gab witzige Szenen, als die Eltern übertrieben verzweifelt Lösungen für die talentfreie Tochter suchten; und es gab offensichtlich Bekanntes aus vielen Elternhäusern zu sehen, wie das Schmunzeln im Publikum bewies, als die Mutter dem Handy-verliebten Sohn die Wichtigkeit von Schulnoten zu verdeutlichen versuchte.

Besonders spannend war eine Video-Einspielung, die nur das Gesicht mit unterschiedlichen Emotionen eines Spielers zeigte, der parallel dazu auf der Bühne agierte. Auch diese Szene endete mit der Frage an sich selbst gestellt: „Was willst du nur nach dem Abi machen?“ Insgesamt war die Aufführung geprägt von kreativen Einfällen, die mit einem minimalistischen Bühnenbild ausgeführt wurden, wie zum Beispiel die Spiegelschrank-Szene, bei der ein Junge sich für eine Party „richtig“ anziehen will und mehrere Outfits ausprobiert. Diese Outfits wurden von anderen Spielern gespielt, die dem Schrank entnommen wurden.
Großen Anklang bei den Zuschauerinnen und Zuschauern fand auch die „Berufs-Tinder“ Szene, die sehr witzig gestaltet war und mit der Aussage schloss: Wenn alles andere nicht funktioniert – ein Lehramtsstudium geht immer!
Die Szenen wechselten dynamisch, mit bunten Würfeln wurden Räume geschaffen und wieder verändert, auch der Zuschauerraum wurde zur Bühne, wenn die Spielerinnen und Spieler mit dem Publikum direkt in Aktion traten – es waren kurzweilige 60 Minuten mit dem „Pinguin“.

Wofür steht eigentlich der Pinguin? Er lehrt uns, dass wir oft vorschnell (ver-)urteilen, wenn wir den untersetzten, unbeholfenen kleinen Kerl an Land sehen. Aber sobald er ins Wasser gleitet, beeindruckt er uns mit seiner Eleganz. Jeder hat „sein“ Element – es lohnt sich, diesem zu folgen und durchs Leben zu tanzen.

Der tosende Applaus am Ende dankte den 23 Akteurinnen und Akteure die viele Arbeit, die sie in dieses Projekt investiert haben – und so mache Zuschauerin und so mancher Zuschauer ging anschließend sicherlich nachdenklich nach Hause.

Maren Herfuth