Liebe Schüler*innen des SMG,

als ich von der Idee gehört habe, ehemalige Abiturient*innen des SMG hier zu Wort kommen zu lassen und aus ihrem Leben zu berichten, war ich zunächst etwas skeptisch – aus den meisten werden schließlich keine berühmten Schauspieler, Musiker oder Firmenchefs geworden sein.

Was ist also so spannend daran, ihre Lebensgeschichte zu kennen und zu erfahren, was aus ihnen geworden ist? Dann dachte ich: Vielleicht ist es ja gerade das Normale. Das Studentenleben an einem deutschen Campus und eben nicht an einer teuren Elite-Uni in Amerika. Oder der Alltag in einem Ausbildungsberuf. Ich habe mich für ersteres entschieden und an der Uni Mainz zunächst Deutsch und Englisch, später dann noch Philosophie und Deutsch als Fremdsprache studiert – jetzt arbeite ich als Lehrer an einem Gymnasium in Berlin. Man kann also durchaus auch erst einmal in der Nähe mit irgendetwas beginnen, andere Städte und Regionen kennenlernen kann man dann immer noch, wenn man es möchte. Empfehlen kann ich aber auf jeden Fall, aus dem Elternhaus auszuziehen, am besten in eine WG. Das Studentenleben ist etwas ganz Besonderes und kommt in dieser Form nie wieder.

Seid froh, dass ihr noch nicht an der Reihe seid, durch die Corona-Situation tun mir die derzeitigen Studenten wirklich leid. Ansonsten: Es ist eine Zeit, in der unglaublich viel Neues auf einen einprasselt und man viele Leute kennenlernt und zum Teil Freundschaften fürs Leben schließt (ein bisschen wie in der Schule). Gerade im ersten Semester ist das Bedürfnis, andere kennenzulernen, bei jedem groß, seid also nicht zu schüchtern und geht aufeinander zu. Ich bin mir sicher, ihr werdet dafür mit tollen Bekanntschaften belohnt.

Man muss natürlich auch viel lernen, aber das seid ihr von der Schule ja bereits gewöhnt. Und: Die Prüfungen sind meist am Semesterende, der Beginn eines jeden Semesters ist also gekennzeichnet durch Vorlesungen besuchen, Kaffee mit Freunden trinken und Partys – bis irgendwann gegen Ende des Semesters das schlechte Gewissen einsetzt. Dann hat man natürlich wirklich eine Menge zu tun – aber dann sind ja auch bald schon wieder Semesterferien, in denen allerdings auch einige Hausarbeiten zu schreiben sind.

Für Kreativität bleibt im Studium auch genügend Zeit. So konnte ich die Zeit nutzen, um einen kleinen Roman zu schreiben, in dem ich meine Erfahrungen, Sorgen und Zukunftsängste verarbeitet habe. Inhaltich geht es um einen vom Leben und der Liebe verunsicherten jungen Mann, der verschiedene Figuren erfindet, die mit den Problemen des Lebens auf unterschiedliche Weise umgehen. Mehr zum Inhalt steht auf dem abgebildeten Buchrücken. Und wer Interesse hat – zu kaufen gibt es den Roman bei der Buchhandlung Wagner.


Beste Grüße

Frank Stockebrand