Schule und Hospizdienst begegnen sich – dieses Mal online

Da der verabredete Besuch in zwei Klassen des Sebastian-Münster-Gymnasiums den steigenden Infektionszahlen zum Opfer fiel, schwenkten die Ehrenamtlichen des Hospizdienstes und Religionslehrer Stefan Brilmayer kurzfristig um. Aus einer Begegnung im Klassenraum wurde eine Befragung per Videochat. Tanja Lichl und Nadine Knauf erschienen mit dem Beamer an der Wand des Klassenzimmers und wurden über einen Lautsprecher hörbar. Das fühlte sich sehr ungewohnt an und lässt sich mit dem Live-Erlebnis kaum vergleichen.

Aber die Schülerinnen und Schüler nutzten die Möglichkeit und fragten – zumindest in einer Gruppe – zwei ganze Schulstunden lang einfach alles, was sie interessierte. Wie man zu solche einem seltsamen „Hobby“ gekommen sei, ob die Begegnung mit Sterbenden auch die eigene Sicht auf den Tod verändert habe, wie man das verkrafte, von einem Patienten Abschied zu nehmen, den man begleitet habe.

Am Freitagmorgen, um 7.40 war die andere Gruppe nicht ganz so wach, so dass der Film „Todesmutig“ dazwischengeschoben werden musste, um das Aktivitätsniveau etwas zu heben. Dafür mussten die Fragen am Freitag nicht mehr zentral gesammelt und an Nadine Knauf und Tanja Lichtl weitergegeben werden, denn es stand ein Konferenzmikrofon zur Verfügung. Und wenn auch die eingeschränkte WLan-Bandbreite der Schule manchmal zu etwas abgehackten Sequenzen in der Video- und Audioübertragung führte, wurde doch diese direktere Möglichkeit, das ganz persönliche Erleben von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen des Hospizdienstes zu erfragen, sehr geschätzt.

Eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen, auch wenn die Präsenz per Video nie die gleiche sein kann wie bei einem realen Besuch. Doch wenn die Pandemie noch andauert, wird man auf solche Formate ausweichen müssen.

Stefan Brilmayer