Liebe SMG Schulgemeinschaft,

wo ist nur die Zeit geblieben?

Etwas über sieben Monate ist es nun her, dass mein Mann und ich am 01.08.2020 ins Land der aufgehenden Sonne geflogen sind, wo wir voraussichtlich die kommenden drei Jahre leben werden. Auch in Japan ist Covid-19 ein Thema, sodass wir nach unserer Landung 14 Tage Quarantäne hinter uns bringen mussten, bevor ich an der Deutschen Schule Tokyo Yokohama (DSTY) meine neue Stelle als stellvertretende Schulleiterin antreten durfte.

Bei meist 35-38° Celsius und ca. 80% Luftfeuchtigkeit war der Schulstart für mich in den ersten vier Wochen ganz schön schweißtreibend. Aber auch, weil viele neue Herausforderungen auf mich warteten und mich immer noch nahezu täglich überraschen. Angefangen bei dem Probefeueralarm, der in Japan natürlich auch ein Probealarm für Erdbeben und Taifune beinhaltet. Man könnte meinen, Schule sei Schule, doch sicherlich kennen alle den Spruch „Same same but different“…

Inzwischen habe ich mich an der DSTY gut eingelebt, auch wenn ich manch gewohnte Abläufe, liebe Kolleginnen und Kollegen und natürlich meine ehemaligen Schülerinnen und Schüler mit ihrer rheinhessisch herzlichen Art sehr vermisse. Kontakt halte ich regelmäßig zu meiner alten „SMG-Basis-Station“, sodass ich natürlich mitbekomme, was sich alles im Haus bewegt, verrückt, eingerissen oder gar neu angelegt wird. Daher möchte ich euch allen zu der Lernlandschaft und den neu entstehenden Lernnischen gratulieren. Wie toll ist das denn bitte?! Gerne würde ich das alles mit euch zusammen ausprobieren und wünsche allen viel Freude beim Nutzen der ganz anderen Lernmöglichkeiten.

Das Ankommen und Wohlfühlen in Japan und Tokio, dort leben wir, ging übrigens ganz schnell. Land und Leute machten es uns sehr leicht. Hier ist es nämlich nicht nur schrill und bunt, wie man es aus Reportagen kennt; Zurückhaltung, Rücksichtnahme und leise Töne spielen im Alltag innerhalb der Megametropole eine sehr große Rolle (man telefoniert z.B. nur im Notfall in der Öffentlichkeit, um andere nicht zu belästigen). Möchte man dem Trubel der vollen Stadt entfliehen, bietet zum einen jede Stadt durch viele Tempelanlagen und Schreine ruhige Ecken, zum anderen hält Japan als Land viele magische Orte bereit, an denen man Ruhe finden und Kraft tanken kann. Die Fotos sollen euch hoffentlich einen kleinen Eindruck davon vermitteln, denn eines weiß ich schon jetzt: Japan ist ein wunderschönes und vielseitiges Land, das bereist werden will.

In diesem Sinne: Bleibt gesund und zuversichtlich und freut euch darauf, wenn Reisen wieder in vollem Umfang möglich sein wird.

Herzliche Grüße aus Japan in die Heimat

sendet Daniella Klein