Bläserklasse 6b – Proben in Corona-Zeiten: „Mir fehlt der Lärm!“
Traurige Zeiten für Bläserklassen, Big Bands und Co. an den Schulen – wegen des verstärkten Aerosol-Ausstoßes durch das Blasen stehen alle Bläser unter Generalverdacht, das Virus flächendeckend zu verbreiten. Mittlerweile wurden nur die Querflöten als besonders gefährlich eingestuft – aber bis heute durften die Bläser noch nicht einmal im Freien mit viel Abstand spielen.
Wir haben versucht, das Beste daraus zu machen: Online-Proben via Teams waren eine große Herausforderung für alle Beteiligten! In Videokonferenzen kamen alle Schüler*innen mit ihren Instrumenten vor den Bildschirm – mit eingeschaltetem Mikrofon konnte wegen der verzögerten Tonübertragung und damit fehlenden Synchronisation leider immer nur ein/e Bläser/in spielen. Für mich als Lehrende und für die Mitschüler*innen blieben alle anderen „stumm“: „Ich vermisse die Lautstärke und die anderen Instrumente, weil die Trompete alleine echt langweilig ist“, sagt Julian aus der 6b. Es war nur möglich, in den Breakout-Rooms in kleinen Gruppen sich gegenseitig vorzuspielen, z.B. Tonleiter-Übungen.
Gemeinsam wurden zu YouTube-Videos die Stücke gespielt – immerhin konnte das Computer-Audio mit allen geteilt werden. Gesehen habe ich dann meine Schüler*innen zwar, gehört leider nur die meist professionell eingespielten Blasorchester aus dem Internet…, da habe ich schon den ein oder anderen schiefen Ton meiner Schüler*innen vermisst!
Dazu passt das Fazit einer Schülerin: „Ich finde, die Online-Proben waren gut. Aber ich vermisse die tolle musikalische Stimmung, die man hören kann, wenn wir alle zusammen spielen.“
Mit einer Fastnachtsprobe in Verkleidung kam dann auch mehr Stimmung auf, schließlich ist der Mainzer Narhalla-Marsch ein typisches Bläserstück, das leider dieses Jahr in der legendären „Mainz bleibt Mainz“ – Sitzung auch nur „vom Band“ gespielt wurde. Eine Schülerin sagte zu unserer Fastnachtsprobe: „Es war eine gute Idee, da alle Spaß hatten und in Fastnachtsstimmung gekommen sind.“
Zum Schluss bleibt das Online-Proben in guter Erinnerung, wie die Meinung von Rieke und vielen anderen Schüler*innen der 6b deutlich macht: „Es war auch schön, alle wieder zu sehen. Aber natürlich finde ich es besser, wenn wir uns wieder vor Ort sehen könnten.“ Und Dvzinka ergänzt: „Ich finde es gut, dass wir trotz Corona so viel zusammen üben und spielen konnten.“
Schüler*innen der 6b (Rieke, Julian, Marie, Maylin, Dzvinka), Anne Eichner