Held:innen in Versen – Held:innenballaden der Klasse 7c

Held:innen sind mutig, stark und selbstlos. Sie setzen sich für ihre Mitmenschen ein und schützen sie. Auch in den Balladen großer deutscher Dichter:innen wird uns von mutigen Held:innen erzählt: Nis Randers und John Maynard kämpfen gegen das Meer, Ritter Delorges beweist Mut und Selbstbewusstsein und Damon übersteht große Herausforderungen, um seinen Freund zu retten. Mit all diesen tapferen Held:innen beschäftigten sich die Schüler:innen der Klasse 7c. Als kreativen Abschluss verfassten die Schüler:innen eigene Helden:innenballaden, die von starken Frauen, tapferen Kindern und klugen Männern handelten. Die Klasse jonglierte mit Wörtern, Reimen und Versen. Sie erzählten von den großen Taten ihrer Held:innen und verbildlichten ihre Worte in kleinen Zeichnungen.

L. Pertgen


Feuer im Zirkus (Liara Siedler, Elisabeth Burwinkel)  


Ein Zirkus schlug sein Zelt auf,

auf einer Lichtung im Wald; 

Die Artisten sind schon beim Ticketverkauf;

Das Publikum freut sich, die Show beginnt bald;

Die Darbieter haben es vernommen, 

der Direktor sagte: „Herzlich willkommen!“


Der Zauberer betritt das Zelt, 

in seiner Hand einen Zylinder er hält;

Da zaubert er ein Kaninchen aus diesem heraus, 

es schallt durch das Zelt der ganze Applaus;

Herein stolpert der lustige Clown,

schon hat er sich den Kuchen ins Gesicht gehauen.


Die Seiltänzerin schwebt auf dem Seil; 

Der Feuerspucker kommt herein derweil;

„Du allein bist jetzt der Hingucker, 

du böser Feuerspucker“,

sie meint: „Nur meine Show, die ist jetz´“,

dann lag sie schon im Sicherheitsnetz.


Da ruft er laut: „Ich helfe dir, 

die Fackel aber, die bleibt hier;

Er wirft diese einfach weg;

Eine Feuerwehrfrau kommt um die Eck´, 

mit dem Feuerlöscher in der Hand,

rennt sie zur Zeltwand.


Das Feuer schlängelt sich die Wand empor,

die Feuerwehrfrau Zoé Magic steht davor;

Die anderen rennen aus dem Zelt;

Der Feuerspucker ist kein Held;

Das grausame Feuer breitet sich aus, 

schnell wurde eine Gefahr daraus.


Die Bäume stehen ringsum wie Riesen, 

sie schauen auf das Zirkuszelt;

Die lodernden Flammen schlagen nach diesen,

das Feuer das ganze Zelt erhellt;

Der Direktor ruft in dieses hinein:

„Zoé, nur du kannst uns retten allein!“


Vom Trapez aus schreit sie mit erstickter Stimme: 

„Ich kämpfe bis ich den Kampf gewinne!“

Unten am Zelt war die Gefahr schon gebannt, 

oben ist die Lage noch unentspannt;

Sie hält den Löscher auf´s Feuer gerichtet,

bis sie keine Flammen mehr gesichtet.


Da sie starb am vielen Qualm,

schrieben die Leute diesen Psalm:

„Eine großartige, mutige Heldin war sie,

wie viele Feuerwehrleute in dieser Galaxie;

All diese riskieren für uns ihr Leben,

deshalb wollen wir ihnen unsere Dankbarkeit geben.“


Lira Valor (Nika Dittebrand, Lore Drephal)


      Es trug sich auf dem weiten Landsitz der Valors in Spanien zu:

      Lira spielte Ball ohne Ruh'.

      Der Ball rollte ins untere Geäst

      und hing dort wie ein verwundetes Tier fest.

5    Sie eilte hin,

      doch der Ball war nicht mehr drin.

 

      Sie blickte sich verwundert um,

      suchte mit den Augen im Wald herum.

      Da sah sie ihn so klein und hager,

10  ein Junge, er war gar mager.

      Wie ein Stock stand er da

      und seine Augen fragten, wer sie war.

 

      Viele Monde vergingen

      wie immer häufigere Treffen unter den Jünglingen.

15  Doch diesen Tages erwachte Lira voller Schrecken,

      denn es fühlte sich an, als würde sich eine Herde Büffel unter  

      der Erde erstrecken.

      Schon riss ihr Butler sie aus ihrer Kammer,

      sie bekam Angst und es wurde ihr banger.


       Raus auf den Hof führte sie ihr Vater,

20  ihnen folgte auch der Butler, ihr Berater.

      Pablo Salvador war ihnen eng vertraut.

      Er kannte die Familie bis unter die Haut.

      Vor dem Helikopter nun standen sie, 

      so groß sah Lira ihn noch nie.

 

 25  „Oh weh! Paulus Popre, mein Freund,

      nicht dass er die Flucht versäumt.“

      Der Gedanke ließ sie nicht mehr frei,

      in ihrem Kopf… ein Schrei!

      Die Worte schossen aus ihrem Mund.

30  Sie tat es ihrem Vater kund.

 

       Der Vater hat zu seiner Tochter gesagt:

      „Nein, mein Herz, es ist mir zu  gewagt.

      Deine Mutter wurde schon unter Geröll begraben.

      Ich will dich bei mir haben!

35  „Vater, ich bin immer dein,

      doch Paulus ist im Wald ganz allein!“

 

       Sie riss sich vom Vater los

      und rannte in Richtung Wald, durchs grüne Moos.

      So sprach der Vater zum Butler besorgt:

40  „Folge ihr an jeden Ort!

      Hol mit dem Helikopter die beiden zu mir,

      ich warte auf euch solange hier!“

 

       Schon bald erreichte sie den Wald,

      doch ihre Füße fanden keinen Halt.

45  Plötzlich tat sich eine Spalte neben ihr auf

      und stoppte ihren Lauf.

      Wie ein verschlingendes Loch,

      das immer schneller nach vorne schoss.

 

       Schnell erfasste sie die Situation

50  und sprang auch schon.

      Der Blick fest auf die Hütte aus Holz,

      sie merkte, wie sie mit der Umgebung verschmolz.

      Paulus stand hilflos da,

      sie war ihm schon ganz nah.

 

 55  Da erblickten sie sich 

      und aus beider Gesichter die Farbe wich.

      Lira sah, wie die Hütte hinter Paulus zusammenbricht.

      Der Schreck stand ihr im Gesicht.

      Kommen beide da wohl heil heraus?

60  Man hält es kaum aus.

 

      Am Himmel ein Blechvogel flog,

      welcher sie in die Höhe zog.

      Gerettet waren sie sogleich.

      Doch beide waren schreckensbleich.

65  Sie sammelten noch den Vater ein 

      und flogen in den Sonnenschein.