Die Fachschaft Physik veranstaltet alle drei Jahre einen großen, schulinternen Physikwettbewerb, bei dem die Schüler:innen mit eigens geplanten Konstruktionen antreten. Beispielsweise werden Mondlandefähren gebaut, Eier in die Luft geschossen oder Wasserraketen entwickelt. Ziel des Wettbewerbs ist es immer, die Schüler:innen stärker für das Fach Physik zu begeistern.

Der diesjährige Wettbewerb stand unter dem Motto „Flying High“. Die Aufgabe für die Teilnehmenden bestand darin, ein Katapult zu bauen, mit dem ein eigens ausgewähltes Flugmodul in drei Durchgängen in die Luft geschossen werden konnte. Desto länger das Flugmodul in der Luft war, umso mehr Punkte gab es. Der beste Durchgang zählte am Ende für die Gesamtpunktzahl.

Die Vorbereitungszeit für das Bauen des Katapults erstreckte sich über fast drei Monate, in denen neben den Katapulten auch eine Projektmappe inklusive Dokumentation des Bauvorgangs und physikalischer Erklärung erstellt werden musste.

Nachdem bereits etwa zwei Wochen vor dem Wettbewerbstag ein Test unter Wettbewerbsbedingungen erfolgt war, war am 3. Juni nun der „große Tag“: Nach Wochen der Bau- und Vorbereitungszeit konnten die 19 angetretenen Teams stolz ihre Ergebnisse von ca. 08:00 bis 12:30 Uhr im Stadion Blumengarten präsentieren.

Anwesend waren neben den Teams die Jury (bestehend aus Frau Gutzler, Herr May, Herr Dickert und Herr Neumann) sowie zwei Pressebeauftragte für den EinBlick, drei Zeitwächter und das Technikteam, welches für eine Liveübertragung des Wettbewerbs in die Aula der Schule sowie für gute Musik sorgte.

Die Jury achtete auf verschiedene Kriterien, da die Teams für die insgesamt 100 möglichen Wettbewerbspunkten in gleich mehreren Bereichen ihre Leistung abliefern mussten. Die Kriterien sahen wie folgt aus:

30 Punkte gab es für die Projektmappe, welche eine genaue Dokumentation und physikalische Erklärung des Katapults enhalten musste. Diese wurde bereits vor dem Wettbewerb bewertet.

60 Punkte gab es für die Leistung am Wettbewerbstag, darunter 30 Punkte für die längste Flugzeit, welche danach abgestuft wurde (28,5 Punkte für die zweitlängste Zeit usw.), sowie nochmals 30 Punkte für die in allen drei Messdurchgängen beste durchschnittliche Leistung.

Die letzten 10 Punkte gab es für die Präsentation am Wettbewerbstag. Die Teilnehmenden konnten sich so bereits im Vorhinein einen (kreativen) Teamnamen einfallen lassen und das Katapult passend zu diesem für den Wettbewerbstag gestalten. Viele Teams verkleideten sich zudem auch selbst.


Der Wettbewerb wurde um 8:35 Uhr von dem Team „SpaceY“ eröffnet. Schon gleich in der ersten Runde zeigte sich, wie unterschiedlich die Teams die Aufgabe gelöst hatten. Von leeren Plastikflaschen bis hin zu kleinen Gewichten mit Fallschirmen war an Flugmodulen alles dabei. Zudem zeigten einige Teams große Kreativität bei der Präsentation ihrer Katapulte. So konnten beispielsweise „Die Galacticos“ mit einem Fußballeinmarsch à la Ronaldo überzeugen, während das Team „Die Schobbe-Schießer“ vor dem Abschuss einen „Schobben“ tranken. „The Jungle Crew“ nutzten ebenfalls ihre Bühne dafür, um, passend zu ihrem Teamnamen, auf die Ausbeutung des Regenwaldes hinzuweisen. Nach Abschluss des ersten Durchgangs konnte sich Team „Unicorns“ über die Führung freuen, gefolgt von „In einem Land vor unserer Zeit“ und „Die Schobbe-Schießer“ auf den Plätzen zwei und drei.

Der zweite Durchgang wurde diesmal von „Traumschiff Surprise“ und anschließend der Gruppe „Keine Kapriolen“ eröffnet.  Die Tagesbestzeit wurde in diesem Durchgang von den „Grauzonenstablern“ erreicht, die dank guter Windverhältnisse auf ein Spitzenergebnis von 20 Sekunden Flugzeit kamen. Damit katapultierten sie sich in der Tabelle weit nach oben und hatten nun eine realistische Chance auf den Sieg.

Nach einer weiteren Pause, in der die Teams nochmal fleißig letzte Strategien für den abschließenden Durchgang besprachen, ging es in die dritte und letzte Runde.  Hier gaben die Teams noch mal alles und nutzten nun beispielsweise andere Flugmodule, wie zum Beispiel das Team „Galaxie“. Allerdings schaffte es trotz großer Verbesserungen keines der Teams, die Tagesbestzeit von 20 Sekunden zu knacken. Um viertel vor zwölf ging mit den „Grauzonenstablern“ das letzte Team zum dritten Mal an den Start, doch auch sie konnten ihre Rekordzeit nicht mehr übertrumpfen.

Nach eingehenden Beratungen und Berechnungen seitens der Jury konnte um 12:15 Uhr die Siegerehrung beginnen. Aufgrund ihrer guten Flugzeiten, ihrer exzellenten Projektmappe und ihrer hohen Kreativität bei der Präsentation, sie kamen in Einhornkostümen, konnte Team „Unicorns“ schließlich mit 87,5 Punkten den Sieg nach Hause holen und sich über ein stattliches Preisgeld von 250 € freuen. Mit nur einem halben Punkt weniger folgten auf dem Podest das Team „In einem Land vor unserer Zeit“ auf Platz zwei und Team „Die Grauzonenstabler“ auf Platz drei.

Für die Jury begrüßte Herr May zum Abschluss die vielen Zuschauenden, die entweder live vor Ort oder in der Schule am Livestream mitgefiebert haben. Ebenso bedankte er sich bei seinen mitarbeitenden Kolleginnen und Kollegen und vor allem den Sponsoren: Die Deutsche Physikalische Gesellschaft, Boehringer Ingelheim, das Bauunternehmen Gemünden sowie die Mainzer Volksbank, ohne deren jeweilige finanzkräftige Unterstützung ein solcher Wettbewerb nicht durchführbar gewesen wäre.

Alle Beteiligten freien sich schon auf den nächsten Wettbewerb in drei Jahren…

Carina Ballmann, Klasse 10b