Am 27.09.2022 besuchten einige Grundkurse der Fächer Geschichte, Sozialkunde und Erdkunde eine Lesung des Autors Geralf Pochop mit dem Titel „Punk in der DDR - Untergrund war Strategie". Der Vortrag mit multimedialer Lesung fand innerhalb der Reihe „Demokratie-Macher" der Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung im Weiterbildungszentrum Ingelheim statt.
„1964 in Halle/Saale geboren wuchs Geralf P. als normales Kind in einem sozialistischen Neubauviertel auf. Doch dann kam Punk!
Damit sollte sich das Leben von Geralf P. grundsätzlich, radikal und unumkehrbar ändern. Denn 1983 erklärte Erich Mielke, der Chef der Staatssicherheit, „Punk" zu seinem persönlichen Hauptfeind.
Nach seinem ersten Punk-Konzert im Jahre 1982 wurde er ab 1984 aktives Mitglied der DDR Punkbewegung. Aufgrund von angeblicher „Öffentlicher Herabwürdigung, Verleumdung und Beleidigung des Staates, staatlicher Institutionen und ihrer Mitarbeiter“ wurde Gerald Pochop 1987 verhaftet.
Seit 2000 berichtet Pochop auf Lesungen, in Büchern und Interviews von seinen Erlebnissen als Punk in der DDR."
Der Autor erzählte den Schüler:innen, wie er heimlich Punk-Konzerte in evangelischen Gemeinden besuchte, von der Stasi verhaftet wurde und sich nach erteiltem Berufsverbot über Wasser hielt. Nach seiner Lesung, die durch musikalische Untermalungen und zusätzlichen persönlichen Erläuterungen ergänzt wurde, konnten die Schüler:innen des SMG Geralf Pochop aufgekommene Fragen stellen, die er bereitwillig und offen beantwortete.
Weitere Informationen zur Lesung finden Sie hier.
Laura Pertgen
O-Töne Zeitzeugenveranstaltung Punk in der DDR (12 GK g5 KOL)
" Die Live-Musik hat einem das Erzählte etwas verdeutlicht und man konnte es sich dadurch besser vorstellen." (Franziska Hattendorf)
"Was mich überrascht hat, ist, dass er mit seinen Eltern bis heute nicht über die Zeit spricht. Insgesamt ein schöner und emotionaler Vortrag, durch welchen man sich die Zeit echt gut vorstellen konnte." (Lovis Frey)
"Ich fand, dass der Vortrag aufgrund der Live-Musik und der Akten der Stasi sehr künstlerisch gestaltet war." (Elias Eckart)
"Durch die verschiedenen Darstellungsweisen (Live-Musik, Vorlesen) war es einfacher der Geschichte zu folgen." (Lara Schmidt)
"Ich fand es erschrecken, dass junge Erwachsene verhaftet wurden, nur weil sie sich anders gekleidet haben. Sie mussten dann teilweise mit Mördern in einer Zelle leben, obwohl sie nichts verbrochen haben." (Franziska Weiler)
"Ich fand es spannend, wie der Weg der Band über die Grenze ablief bzw. wie alles kontrolliert wurde." (Finn Rockstroh)
"Ein bewegender Vortrag mit wichtiger Botschaft: ein Appell an die Demokratie!" (Anton Wollstadt)
Jutta Kollow