Da vor zwei Jahren eine neue Russischlehrerin ans SMG gekommen ist, gibt es eine kleine Russisch-Fachschaft, die sich hier im Einblick vorstellen möchte.
„Privjet, ribjata, vot eta my“ (Hallo Freunde, das sind wir...)
Elena Deylov, die neue Russischlehrerin, stammt selbst aus Russland, ist also Muttersprachlerin und unterrichtet ansonsten noch Erdkunde.
Bettina Buchner-Naujoks ist schon seit 12 Jahren am SMG und hat schon viele Russischkurse geleitet, sie unterrichtet außer Russisch auch Latein, Ethik und Deutsch.
Leider haben sich in den letzten Jahren zu wenige Schüler:innen für Russisch gemeldet , sodass keine Russischkurse eingerichtet werden konnten. In der Corona-Zeit konnte kaum Werbung für die Sprache als Wahlpflichtfach gemacht werden, da das SMG geschlossen war und strenge Kontaktbeschränkungen herrschten.
Aber im Februar 2022 haben die beiden Lehrerinnen einen Wagen voller russischer Souvenirs und Lernmaterialien gepackt und damit eine Tour durch alle achten Klassen gemacht. Sie haben die kyrillischen Buchstaben demonstriert und erste Russisch-Leseübungen mit den Achtklässlern durchgeführt. Außerdem haben sie gezeigt, wie man aus einem Samowar Tee trinkt und Bilder von dem riesigen Land gezeigt, einschließlich seiner Kultur, z.B. russisches Essen. Und so wird es im Schuljahr 2022/23 wieder einen Russischkurs geben!
Der Austausch des SMG mit dem Gymnasium Nr. 4 in Wolgograd ist nun leider schwierig geworden. Seit 2013 gab es diese Schulpartnerschaft und damit drei Begegnungen in Ingelheim und drei in Wolgograd. Von 2014 bis 2019 trafen sich die Jugendlichen jedes Jahr an wechselnden Orten. Wegen des Kriegs und der von Putin gewünschten Abschottung gegenüber dem Westen kann zunächst leider keine neue Begegnung stattfinden.
Frau Deylov und Frau Buchner-Naujoks sind schockiert wegen des Krieges und des aggressiven Vorgehens von Putin. Sie verurteilen diesen Angriffskrieg scharf, zumal die „Friedenserziehung“ eines der Ziele der Austausche ist. Sie halten aber den Kontakt zur russischen Partnerschule, um den Konflikt nicht weiter zu verstärken. Die Lehrerinnen hoffen, dass möglichst bald wieder Frieden und Normalität einkehrt und die Jugendlichen beider Länder im Gespräch bleiben, sei es per E-Mail, Whatsapp oder Telegram, da es per Instagram nicht mehr möglich ist.
Bis dahin kümmern sie sich um die hier angekommenen Schüler:innen aus der Ukraine. Sie haben Friedensaktionen und Spendensammlungen zugunsten der Ukraine organisiert und übersetzen oft für die ukrainischen Kinder, die noch nicht ausreichend Deutsch sprechen können, oder sprechen einfach mit ihnen. Sie fragen, ob es ihnen gut geht und ob sie irgendeine Hilfe brauchen, vermitteln Spenden, z.B. gespendete Fahrräder oder Schulsachen an die geflüchteten Kinder. Die jungen Ukrainer:innen verstehen und sprechen Russisch, sodass die Verständigung gut funktioniert. Ihre Russischkenntnisse können die zwei Lehrerinnen und die geflüchtenen Schüler:innen auch momentan gut anwenden.
Wenn ihr Fragen an die beiden oder an eine von ihnen habt, scheibt am besten eine Mail an deylov@smg-ingelheim.de oder buchner-naujoks@smg-imgelheim.de oder sprecht sie einfach am SMG an! Auf den Fotos könnt ihr uns beide schon einmal sehen.
Einmal wöchentlich bieten die Lehrer:innen am SMG eine AG „Freundschaft“ an, wo sie sich mit den ukrainischen Schüler:innen und einigen anderen treffen zum Spielen, Eis essen oder auch, um im Alltag zu helfen, z.B. Formulare ausfüllen. Kommt gerne vorbei!
Liebe Schüler:innen der siebten und achten Klassen, überlegt euch, ob ihr ab der 9. Klasse vielleicht auch Russisch lernen wollt? Diese Chance haben nämlich nur wenige. Nur etwa zehn Gymnasien in ganz Rheinland-Pfalz bieten Russisch an.
Bettina Buchner-Naujoks