Abstand, Abstrich, manchmal Angst und zusätzliche Arbeit: Covid 19 – Testungen am SMG

Masken, Händedesinfektion, Stoßlüftung in den Räumen, Abstand, Co2-App der Unfallkasse, Einbahnstraßen-Pfeile auf den Gängen und im Treppenhaus, dann die Selbsttestungen unter Aufsicht: Seit März 2020 beschäftigt uns alle das Covid 19-Virus. Einiges hat sich seitdem verändert in den Schulen. Vieles musste organisiert, geregelt und umgestellt werden.

Seit knapp einem Jahr ist das Testen das Hauptthema. Wie läuft das genau ab? Woher kommen die Tests, wie wird das dokumentiert, wer hat dabei welche Aufgabe? Nicht nur den Lehrer:innen und Schüler:innen wird viel zusätzliche Arbeit abverlangt, um die Schulen sicherer zu machen. Hier der Blick hinter die Kulissen:

Schritt 1: Herr Dr. Frings als Schulleiter erklärt: „Bei mir liegt u.a. die Bestellung der Tests und Masken für die Lehrkräfte, um sicherzustellen, dass wir stets genügend Vorräte haben. Und dann natürlich das Corona-Management (Kommunikation mit dem Gesundheitsamt und den Eltern, Corona-Statistik der aktuellen Fälle, Aktualisierung der Homepage und vieles mehr). Ich freue mich schon riesig auf eine Zeit, in der ich wieder meinem eigentlichen Beruf nachgehen kann …“


Schritt 2: Die Tests werden in einem riesigen Paket von der Größe etwa eines Kleinwagens von der Spedition angeliefert, eingeschweißt in viel Plastik. Die beiden Hausmeister Herr Aykurt und Herr Zaun holen die Paletten mit einem Rollwagen ab und müssen die Lieferung da, wo am SMG gerade Platz ist, zwischenlagern, bis sie gebraucht werden.


Schritt 3: Herr Deister zählt die Masken und Tests, er vergleicht seine Zählung mit dem Lieferschein von der Spedition. Nicht einfach, wenn etwa 40.000 Tests und 3.000 Masken ankommen … Gelegentlich stimmt etwas nicht überein und es muss eine Reklamation geschrieben werden, das erledigt dann das Hygieneteam. Herr Deister schleppt die Kisten und erklärt: „Besser man hat, als dass man braucht. Logistik ist die halbe Miete. Ich stelle die Tests für die Lehrkräfte und Schüler:innen im Hygieneraum, im Sekretariat und im Oberstufentrakt bereit.“


Schritt 4: Das Hygieneteam kümmert sich darum, dass die Lehrer:innen alles vorfinden, was zum Testen gebraucht wird: Tests, Dokumentationsbögen, Müllbeutel und Entnahmelisten, wo alle Klassen / Kurse und Testtage verzeichnet sind, welche die Lehrer:innen abzeichnen müssen. Frau Trüby sammelt diese danach ein, damit später nachgewiesen werden kann, dass die Steuergelder auch rechtmäßig für Testungen verwendet werden und diese nicht irgendwo „verschwinden“. Das Hygieneteam prüft die fehlerhaften Tests, in denen irgendein Bestandteil fehlt oder defekt ist (meist die Flüssigkeit), dokumentiert und archiviert sie. Außerdem informiert es das Kollegium über Regelungen, aktuelle Änderungen und erklärt Neuerungen, z.B. bei neuen Tests.

Im Hygieneteam arbeiten seit Januar 2022 Frau Buchner-Naujoks, Frau Eichinger, Frau Eichner und Frau Harich zusammen – letztere von zuhause aus. Frau Eichner und Frau Eichinger unterstützen Frau Buchner-Naujoks jetzt bei der organisatorischen Arbeit in der Schule. Danke für die tatkräftige Unterstützung!


Schritt 5: Die Lehrkräfte teilen die Tests aus, leiten die Schüler:innen vor allem bei neuen Tests zunächst an, zählen nach, füllen die Dokumentationsbögen aus, müssen alle Ausnahmen kennen und versuchen den Überblick zu behalten: „Wer geimpft war, durfte sich eine Weile lang nicht testen, jetzt ist das anders. Auch Geboosterte, frisch Geimpfte und Genesene dürfen sich jetzt freiwillig testen, brauchen aber eine Einverständniserklärung der Eltern, wenn sie noch nicht volljährig sind. Wer nicht geimpft ist, muss sich testen oder einen alternativen Testnachweise erbringen. Gibt es einen bestätigten positiven Fall, müssen sich die Kinder und Lehrkräfte an fünf aufeinanderfolgenden Tagen testen, aber es gelten auch hier die Ausnahmen. „Leider ändern sich diese Daten permanent, weil jetzt die Impfungen für die Kinder anlaufen und sich auch die Regeln öfter ändern“, fasst eine Lehrerin zusammen. „Natürlich geht diese Zeit vom Unterricht ab.  Wenn aber die Kinder nicht getestet würden, andere anstecken und diese wegen Corona fehlen würden, wäre es nicht besser.“

Schritt 6: Im Sekretariat läuft alles, was mit Verwaltung und Statistik der Tests zu tun hat. Frau Trüby erklärt: „Wir machen hier die ganze Koordination, wenn ein Kind positiv getestet wird. Dann gehen die Lehrkräfte mit den Kindern aus der Klasse, melden sich dann bei uns und wir rufen die Eltern an. Das ist nicht immer so einfach, manche sind schwer zu erreichen. Anschließend bekommen sie dann eine Überweisung zum PCR-Test. Außerdem müssen wir die Dokumentationsbögen auswerten: Wie viele Tests wurden in einer Klasse gemacht, wie viele Testbescheinigungen, wie viele Tests waren positiv – das müssen wir für alle Klassen bei jeder Testung zählen. Dann geben wir die Zahlen in ein Portal für die ADD ein.

Respekt! Das hört sich nach viel Arbeit an. Die Sekretärinnen bestätigen einstimmig: „Das sind schon zahlreiche Stunden Mehraufwand jede Woche, da kommen einige Überstunden zusammen.“

Schritt 7: Am Ende steht die Entsorgung. Riesige Müllberge entstehen durch das Testen. Tausende von Testschachteln werden von Beginn an getrennt gesammelt, um Recycling zu ermöglichen – anfangs für ein MIMA-Projekt (Danke, Frau Firyn vom SEB!), jetzt aber für den getrennten Papiermüll. Die Schüler:innen müssen dafür mit anpacken und den Papiermüll aus den Klassen in den Schulhof bringen. „Pro Woche werden etwa zwei große Müll-Container voll. Vorher hatten wir nur einen, da sind mir die Testschachteln auf den Kopf gefallen, wenn sie voll waren. Da habe ich bei der Kreisverwaltung einen zweiten Container bestellt,“ erklärt Herr Zaun. Herr Aykurt hilft mit, indem er das Müll-Volumen mit seiner Körperkraft etwas flach drückt.


Text und Fotos: Bettina Buchner-Naujoks